Photovoltaik ist eine Technik zur Stromerzeugung, bei der Sonnenlicht in elektrische Energie umge-wandelt wird. Das Wort Photovoltaik besteht aus den Wortteilen Phos (griechisch: Licht) und Volt (Maßeinheit der elektrischen Spannung). Photovoltaik wird oft als PV abgekürzt und in der Zusammensetzung „PV-Anlage“ verwendet. Die Energieumwandlung findet in Solarzellen statt: Das Sonnenlicht regt die Elektronen in den Solarzellen an, sich zu bewegen. Diese bewegten Elektronen fließen als Strom über Metallschichten am Rand der Solarzelle ab. Mehrere Solarzellen in Form eines Solarmoduls sieht man oft auf Hausdächern. Mehrere Solarmodule bilden eine Solaranlage (auch PV-Anlage). Man sieht sie oft auf großen Dächern oder Freiflächen.
Viele Solarzellen werden zu Solarmodulen zusammengeschaltet; auf dem Bild sind mehrere Solarmodule zu einer großen Solaranlage zusammengesetzt.
Solarzellen machen sich den photovoltaischen Effekt zu Nutze, um aus Sonnenlicht Strom zu gewinnen. Aber wie genau funktioniert das?
Eine Solarzelle besteht aus mehreren Schichten:
So entsteht in einer Solarzelle elektrischer Strom:
Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von eingesetzter Energie zu nutzbarer Energie. Anders gesagt: Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel der auf eine Solarzelle, ein Solarmodul oder eine Solaranlage auftreffenden Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden kann.
Wovon hängt der Wirkungsgrad einer Solarzelle ab?
Diagramm A: U-I-Kennlinien einer Solarzelle bei konstanter Temperatur und unterschiedlicher Lichteinstrahlung (gemessen in Watt pro m2)
Diagramm B: U-I-Kennlinien einer Solarzelle bei konstanter Lichteinstrahlung und unterschiedlicher Temperatur
Die Punkte auf den Linien in Diagramm A und Diagramm B kennzeichnen den Maximum Power Point (MPP). Der MPP ist der Punkt, an dem eine Solarzelle die meiste Leistung (P) erzeugt. Für die Leistung gilt die Berechnung $$P = U \cdot I$$
Solarzellen können nicht das ganze auftreffende Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Der Wirkungsgrad von Solarzellen, die heute verwendet werden, liegt bei etwa 18 bis 24% je nach Typ. Forschungsinstitute arbeiten daran, den Wirkungsgrad zu erhöhen; sie haben bereits entwickelt, die einen Wirkungsgrad von über 40% erreichen. Obwohl bisher nur etwa ein Viertel des Sonnenlichts genutzt werden kann, bieten Solaranlagen große Vorteile: die Ressource „Sonnenlicht“ ist kostenlos und unbegrenzt verfügbar, Solaranlagen können fast überall errichtet werden und sie verursachen keine klimaschädlichen Emissionen.
Eine einzelne 15x15 cm große Solarzelle erzeugt nur eine geringe Spannung – typischerweise etwa 0,5 Volt und wenig Strom (ca. 5-9 Ampere). Um höhere Leistungen zu erreichen, werden mehrere Solarzellen zu Solarmodulen zusammengeschaltet. Dabei sind grundsätzlich zwei Verschaltungsarten möglich: die Reihen- und die Parallelschaltung.
Auch wenn Solarmodule das Herz einer Photovoltaikanlage sind, benötigen sie dennoch weitere Komponenten.
Viele Haushalte und Unternehmen kombinieren ihre PV-Anlage mit einer Ladestation für E-Autos (Wallbox) oder mit einem Batteriespeicher. Der gespeicherte Strom kann entweder in sonnenarmen Zeiten, z. B. nachts, verbraucht oder an das öffentliche Stromnetz verkauft werden.
Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. 2024 stammten etwa 59 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien, das entspricht 254,9 Terawattstunden (TWh). Die Solarenergie lieferte davon rund 63 TWh. Die Anlagengrößen reichen dabei von kleinen Balkonanlagen mit wenigen Hundert Watt Leistung über Dachanlagen auf Wohn- oder Gewerbegebäuden bis hin zu großen Freiflächenanlagen mit über 100 Megawatt Leistung. Die Lebensdauer von PV-Anlagen liegt etwa bei 25 Jahren.