Heute betreiben und erhalten mehr als 700 Gasnetzbetreiber in Deutschland Netze und bauen diese aus. Ein über 500 000 km langes Leitungsnetz gewährleistet, dass Erdgas in Deutschland stets dort zur Verfügung steht, wo es gebraucht wird. Es versorgt 40 Mio. Kunden aus Industrie, Gewerbe, Handel und Privathaushalten.
Das Erdgasversorgungsnetz in Deutschland besteht aus einem ausgedehnten Netzwerk von Pipelines und Anlagen, das Erdgas von den Produktionsstätten und Importterminals zu den Verbrauchern transportiert.
Ab der deutschen Grenze transportieren Ferngasgesellschaften das Gas über weite Distanzen in die einzelnen Versorgungsgebiete. Ferngasgesellschaften betreiben Pipelines, die das Erdgas über lange Strecken transportieren.
Die Regionalversorger sind für den Vertrieb von Erdgas an Endverbraucher in ihrem Versorgungsgebiet zuständig.
Die Ferngasgesellschaften sind für den notwendigen Ausgleich zwischen den gleichbleibenden Erdgasbezugsmengen einerseits und der je nach Tages- und Jahreszeit, aber auch konjunkturabhängig schwankenden Nachfrage andererseits zuständig. Sie betreiben auch die Erdgasspeicher. Normalerweise wird Erdgas in gasförmigem Zustand in Kavernen- oder Porenspeichern zwischengelagert. Eine Versorgung mit Erdgas sichern ca 50 deutsche Untertage-Gasspeicher in Deutschland. Sie können ca 24 Mrd. m3 Gas aufnehmen.
Erdgas wird überwiegend in gasförmigem Zustand durch Hoch-, Mittel- und Niederdruckleitungen transportiert. Hochdruckleitungen oder Pipelines schaffen die Verbindung zwischen Förderort und Verbrauchsregion. Das Bindeglied zum Kunden sind die lokalen Energieversorger und Stadtwerke vor Ort.
Da mit der Länge der Rohrleitung der Druck nachlässt, werden Verdichterstationen zur Druckerhöhung zwischengeschaltet. Grundsätzlich bedeutet ein hoher Druck mehr Leistung, weil mehr Gas transportiert werden kann. Bevor das Gas beim Endverbraucher ankommt, muss der Druck aus Sicherheitsgründen an Gasdruckregelstationen verringert werden.
Mitteldruckleitungen und Niederdruckleitungen leiten das Gas zum Kunden weiter.
An Erdgas-Übergabestationen erfolgt die Weitergabe des Energierohstoffs in andere Gastnetze. Diese Stationen regeln gleichzeitig den Druck und messen die ausgetauschten Gasmengen. Zur Speicherung geringer Gasmengen für den Tagesbedarf benutzt man oberirdische Behälter.